Zum Zweck der Berechnung und Bemessung von Hoch- und Ingenieurbauten ist es notwendig, für eine bestimmte Region die nach der langjährigen Statistik zu erwartenden Schneeregellasten zu kennen. Der charakteristische Wert der Schneelast entspricht laut ÖNORM EN 1991-1-3 und ÖNORM B 1991-1-3 der Schneelast mit einer jährlichen Überschreitungswahrscheinlichkeit von 0,02 (50-jährliches Ereignis). Die Werte werden im Allgemeinen in kN/m² angegeben und sind abhängig von der jeweiligen Seehöhe des Gebäudestandortes und von der Lastzone. Das Gebiet von Österreich wurde nach meteorologischen Gesichtspunkten in fünf Lastzonen unterteilt, wobei sowohl Staueffekte als auch die Abschirmung inneralpiner Trockenzonen durch vorgelagerte Gebirgsketten berücksichtigt wurde.
Der auf diese Weise berechnete charakteristische Wert der Schneelast ist für Bauwerke bis in eine Seehöhe von 1500 m anwendbar. In höheren Lagen ist es aufgrund der komplexen Geländeformen und stark unterschiedlicher Schneeakkumulationen durch Verfrachtungen zweckmäßig, die Schneelast gutachterlich zu bestimmen. Die Werte beruhen in solchen Fällen auf statistisch gesicherten Daten langjähriger Messungen und entsprechen nicht den Werten gemäß den in der ÖNORM angegebenen Formeln.
In den meisten Niederungen Oberösterreichs ist von einer charakteristischen Schneelast zwischen 1,5 und 4,0 kN/m² auszugehen, im Zentralraum wird dieser Wert noch leicht unterschritten. Höhere Schneelasten sind an der nördlichen Landesgrenze im Bereich des Böhmerwaldes sowie im südlichen Bergland zu berücksichtigen, wobei sich die Werte nördlich von Kollerschlag auf bis zu 10 kN/m² steigern sowie in den klassischen Nordstaulagen des Salzkammerguts und der Pyhrn-Priel-Region vereinzelt Werte über 12 kN/m² auftreten.